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16.
BLUESFEST 1999 (KOCHERWIESE)
- RÜCKBLICK
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Bilder: Klaus-Michael Oßwald und Sabine Michel
Texte: Richard Färber
aus der Gaildorfer Rundschau
Weitere interessante Bluesfest-Bilder gibts
auf folgender Seite: 
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B.B. & the
Blues Shacks
feat. Kid Ramos
Unterstützt durch Kid Ramos eröffneten die einzigen
deutschen Teilnehmer am Samstag das 16. und letzte Gaildorfer Bluesfest
unseres Jahrhunderts und zeichneten gewissermaßen leitmotivisch
vor, was an diesen beiden Tagen folgen sollte..
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Carey
Bell
..62jähriger Harp-Genius
Für Bell sind Bluesphrasen ein bloßes Vehikel. Er tanzte
auf den Rändern des Verstehbaren, schichtete akustische Reibungsflächen
übereinander und lehnte sich durch bloße Soundkontrolle
weit hinaus in harmonische Bereiche, in denen die Genregesetze nur
noch Spielerei sind. Carey Bell vermittelt eine Ahnung von der Metaphysik
des Blues, von einem namenlosen Weit-Draußen, das nicht Soul
oder Bop heißt, von dem zu wissen aber aufregend und beruhigend
gleichzeitig wirkt..
Carey Bell
verstarb am 06.05.2007
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James
Armstrong
..Emotion und Liebe
Den
freitäglichen Gipfelpunkt erklomm James Armstrong, jener Gitarrist,
der zwei Jahre zuvor wegen eines Angriffes auf sein Leben und einer
lebensgefährlichen Verletzung nicht hatte kommen können
und der sich jetzt bei den Gaildorfer Festbesuchern dafür bedankte,
dass sie dennoch an ihn gedacht hatten. Keinem anderen Musiker des
Bluesfestes sollte es gelingen,
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ein
dermaßen intimes Verhältnis zum Publikum aufzubauen,
keine andere Band würde wärmer grooven und keiner - sieht
man einmal von Sherman Robertson ab -
kam
näher als Armstrong, der schließlich mit singender Gitarre
und bebenden Lippen durchs tobende Publikum ging..
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Lucky Peterson
..prächtiger und mächtiger Soul
Peterson und seine Band lassen den Blues einen netten Kerl sein
und spielen prächtigen und mächtigen Soul, mit dreistimmigem
Gesang, wummerner, kreischender Hammondorgel und schwindelerregenden
Breaks - nach dem Auftritt von Armstrong programmdramaturgisch ein
kleines Meisterwerk. Die Gaildorfer Rundschau spricht hierbei von
einem "Armstrong-Peterson-Effekt", soll heißen,
es wurde stimmungsmäßig etwas "getoppt", was
eigentlich nicht mehr getoppt werden kann..
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Kenny
Neal & Band
..eine neue Bluesgeneration tritt an
Tag Nr. 2 beim Gaildorfer Bluesfest.
Die diesmal dank dem Publikum etwas leichtere Aufgabe des "Openers"
übernimmt Kenny Neel - ob der hochsommerlichen Temperaturen
in Gaildorf begeistert ("You´ve got temperatures like
we in Louisiana!") - mit seinen beiden Brüdern Frederick
und Darnell. Unterstützt werden sie durch Gralin Hoffman (drums)
und Reggie Oliver (saxophone). Doch erst einmal muß man sich
bei den Veranstaltern mit T-Shirts eindecken, da die Koffer mit
den Klamotten nicht auf dem Pariser Flughafen gelandet sind. (That´s
the blues live!)..
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Acoustic
Blues Summit:
Joe Louis Walker,
Billy Branch & Matt 'Guitar'Murphy
..Programmpunkt mit großen Bluespersönlichkeiten und Meistern
des Ausdrucks
Bei diesem Trio gabs zu lernen und zu staunen: Dass Groove eine Sache
der Präzision und nicht des Schlagzeugs ist, dass Minimalismus
Reichtum bedeuten kann, dass der Blues und seine Geschichten untrennbar
zusammengehören. Ihr Thema: Weiber, Leidenschaften, Lügen
(eben "main themes" des Blues) - die von der Musik allerdings
selbst ad absurdum geführt werden. Wer wie Billy Branch die Zuhörer
in seine Harplinien einzusaugen, durchzukauen und wieder auszuspucken
vermag, ist bereits verheiratet, definitiv.. |
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Sherman Robertson
..wie ein Gewitter
An diesem Samstag "toppt" der stimmwuchtige Texaner Sherman
Robertson mit einem Quartett, das wie ein Gewitter über die Gaildorfer
kommt. Auch bei Robertson finden sich Soul- Elemente, die Show aber
gehört definitiv der Aktio-Reaktio, den auf Hochtouren getunten
Bluesphrasen und der köchelnden Logik, mit der der Blues jene
neuralgischen Punkte zwischen den Ohren anfällt, an denen das
Denken in Zustimmung verwandelt wird. Auch Harp-Virtuose Billy Branch
hält´s da nicht mehr hinter der Bühne: er muss mittun.. |
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Clarence
"Gatemouth" Brown
..Wucht und Qualität einer Bigband
Erneuter Genrewechsel: Der Armstrong-Peterson- Effekt vom Vortag
wiederholt sich. Ein schmächtiger, verschmitzt wirkender älterer
Herr mit großem Hut und gleichsam großer Band betritt
zum Abschluss der Gaildorfer Bluestage die Bühne. "Gatemouth"
präsentiert in erster Linie rasenden Bebop mit Klassikern u.a.von
Duke Ellington und Count Basie.
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Und dass Brown und seine fünfköpfige Band mit spielerischer
Leichtigkeit die Wucht und die Qualität einer Bigband erreichen
ist schlicht unerhört - unerhörter als die Tatsache, dass
sie gegen zwei Uhr die Zugabe verweigern, weil sie um fünf Uhr
schon weiter müssen, womit das Bluesfest unerwartet ein plötzliches
Ende findet. |
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..und noch ein paar Bilder vom
Rande des Bluesfestes..
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